Trader versus Investor: Vor- und Nachteile

Die Begriffe "Trader" und "Investor" werden oft ohne Definition verwendet. Der deutsche Begriff "Anleger" subsumiert beides. Allerdings ist es wichtig die wesentlichen Unterschiede zu kennen und darüber hinaus zu verstehen zu welcher Kategorie man selber gehört, denn jeder Kategorie liegen Grundprinzipien zu Grunde, an die man sich erinnern muss, um in schwierigen Marktphasen die Orientierung nicht zu verlieren.


Investoren sind Personen, die an die fundamentalen Werte (bzw. den intrinsischen Wert), dass Geschäftsmodell, die Story, die Sinnhaftigkeit oder die Logik eines Assets/Investitionsmöglichkeit glauben. Tendenziell möchten sie dieses Asset halten bis sich die Story bewahrheitet hat (bzw. der intrinsische Wert von Markt entsprechend bepreist wird). Die Halteperioden sind in der Regel mindestens mehrere Monate bis hin zu Jahren. Investoren versuchen negative Phasen auszusitzen. Genau dies ist der Schwachpunkt von Investoren bzw. der kritische Punkt, an dem sich der versierte Investor vom unbedarften Investor unterscheidet. Der versierte Investor ist in der Lage lange negative Phasen emotional/finanziell auszusitzen oder hat schon vor Eingehen der Positionen einen Plan für eine solche Eventualität und hält sich am diesen. Der unbedarfte Investor hat für Negativphasen keinen Plan B. Er hält die Positionen so lange bis er es nicht mehr emotional/finanziell aushalten kann und steigt meist im absolut falschen Moment aus (dies ist meines Erachtens der Hauptgrund für negative schmerzende dauerhafte Verluste bei Anlegern). Im schlimmsten Fall versucht er dann wieder einzusteigen und fängt an hektisch hin und her zu traden.


Trader sind Personen die Positionen eingehen aufgrund von nicht fundamentalen Faktoren wie technische Analyse, technologischen Vorteilen (schnellere Leitungen, schnellere Verarbeitung von Informationen), Pattern Recognition, Arbitragemöglichkeiten, statistischen Abweichungen, et cetera. Die Haltezeiten liegen in der Regel zwischen weniger als eine Sekunde bis zu wenigen Monaten. Trader glauben im Grunde nicht an die Positionen, die sie eingegangen sind, und sind bereit diese schnell wieder zu liquidieren. Aufgrund der kurzfristigen Handelsintervalle und der höheren Anzahl von eingegangen Positionen über die lange Frist hängt der Erfolg eines Traders eher daran, ob seine Trefferquote hoch genug ist und sein durchschnittlicher Gewinn gegenüber seinem durchschnittlichen Verlust pro Trade hoch genug ist. Diese Balance zu managen hat viel mit Statistik zu tun.


Dann gibt es noch eine dritte Gruppe von Personen, die versucht beides zu vereinen. Diese Gruppe glaubt fundamental an ein Asset/Investitionsmöglichkeit möchte diese aber absichern um nicht unbegrenzte Risiken einzugehen. Eine Variante davon heißt im Fachjargon "Overlay Strategie" (d.h. es gibt ein Grundinvestment, dass mit einer zusätzlichen "Ummantelung" (Overlay) von Investmentinstrumenten flankiert/abgesichert wird).


Eine solche Strategie mit Ihrem Managed Account „Neumann Capital Absolute-Return“ verfolgt die Neumann Capital AG. Wir haben ein PORTFOLIO entwickelt, welches in guten Marktphasen ähnlich verläuft wie der Gesamtaktienmarkt, aber in schlechten Marktphasen permanent abgesichert ist. Unsere Investmentphilosophie stellt auf prognosefreie, transparente, regelgebundene und wiederholbare Investmenttechniken ab die in ein Investmentcontrolling und Risikomanagement eingebunden sind. Ab Januar 2020 werden wir regelmäßig über dieses PORTFOLIO berichten.


Im heutigen Artikel steht aber im Fokus sich bewusst zu werden, ob man eher ein "Trader" oder ein "Investor" ist und ob man die einhergehenden Risiken, benötigen Skills und den Anlagehorizont akzeptieren kann.