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Die wichtigsten Rohstoffprognosen auf einen Blick, aktueller Stand 13. September 2025!

Energie:


Die aktuelle Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) und der OPEC offenbart eine erhebliche Diskrepanz in den Erwartungen hinsichtlich des globalen Ölmarktes.


Die IEA prognostiziert für das kommende Jahr einen Angebotsüberschuss von durchschnittlich 3,33 Millionen Barrel pro Tag, was zu einem Rückgang der Ölpreise um fast 2% führte. Diese Revision ist vor allem auf optimistische Annahmen über das Angebot und ein moderat steigendes Nachfragewachstum zurückzuführen.


Im Gegensatz dazu sieht die OPEC den Ölmarkt trotz ihrer eigenen Produktionsausweitung als unterversorgt an. Sie erwartet, dass die Nachfrage kräftiger steigt, während ihr Angebot nicht das angestrebte Niveau erreicht.


Dies deutet darauf hin, dass die OPEC an eine nachhaltige Nachfrage glaubt, während die IEA ein Szenario von zu hohen Angebotserwartungen und damit einem möglichen Druck auf die Ölpreise skizziert.


Die Unsicherheiten über die tatsächliche Entwicklung der Ölpreise bleiben angesichts geopolitischer Faktoren, potenzieller Sanktionen und Produktionsschwierigkeiten. Daher könnte eine erhebliche Abweichung von den Prognosen erwartet werden.


Die Entwicklung in den kommenden Monaten wird entscheidend sein, um festzustellen, ob sich die Annahmen der IEA oder die der OPEC als zutreffender erweisen.


Edelmetallmärkte:


Der World Platinum Investment Council (WPIC) hat seine Prognose für das Angebotsdefizit am Platinmarkt in diesem Jahr auf 850.000 Unzen angepasst.


Dies markiert das dritte Jahr in Folge mit einem signifikanten Angebotsdefizit. Während die Nachfrage im letzten Jahr das Angebot um 968.000 Unzen überstieg, sind nun Faktoren wie ein unerwartet höheres Recyclingangebot und eine schwächere industrielle Nachfrage ausschlaggebend für die Abwärtsrevision.


Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich die Schmucknachfrage stärker als erwartet, angetrieben durch einen Nachfrageschub in China, der ein 7-Jahreshoch erreicht hat. Die stabilen Prognosen für die ETF-Nachfrage sind bemerkenswert, gerade angesichts der Abflüsse seit Mai.


Die Minenproduktion wird voraussichtlich um etwa 6% gegenüber dem Vorjahr sinken und somit auf ein 5-Jahrestief fallen. Die Produktionsdynamik wird durch die lange Entwicklungszeit für neue Minenprojekte beeinflusst, und die Lagerbestände sollen auf knapp 3 Millionen Unzen fallen. Dies deutet darauf hin, dass ein weiteres Jahr mit einem Angebotsdefizit erforderlich sein könnte, um die Lagerbestände auf das angestrebte Niveau zu bringen.


Angesichts der aktuellen Situation hat der WPIC die Preisprognose für Platin bis Ende 2025 auf 1.400 USD je Feinunze angehoben. Für 2026 bleibt die Prognose bei 1.500 USD. Die Preisprognosen für Palladium bleiben unverändert.


Insgesamt bleibt der Platinmarkt angespannt, auch wenn die Defizite nicht so akut erscheinen, wie zuvor angenommen. Die Entwicklung der Nachfrage und Produktionskapazitäten wird die Marktbedingungen in den kommenden Jahren entscheidend beeinflussen.


Industriemetalle:


Die Zinkproduktion in China zeigt weiterhin Anzeichen von Stabilität und Dynamik, obwohl das Metall in diesem Jahr hinter anderen Industriemetallen an der London Metal Exchange (LME) zurückbleibt.


Aktuell liegt der Zinkpreis mehr als 300 USD über dem Tiefststand vom April, weist jedoch immer noch ein Minus von etwa 3% im Vergleich zu den Anfangsniveaus des Jahres auf. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich das Erholungspotenzial des Preises als erschöpft erweist.


Ein Bloomberg-Bericht hebt hervor, dass die chinesische Zinkproduktion im Juli ein neues Rekordhoch erreicht hat und voraussichtlich auf diesem hohen Niveau bleiben wird. Die Rentabilität der Schmelzen hat sich verbessert, da die Verarbeitungsgebühren seit dem Frühjahr gestiegen sind. Dies steht im Einklang mit den aktuellen Daten der International Lead and Zinc Study Group, die eine steigende Minenproduktion verzeichnet.


Während die globale Metallproduktion insgesamt rückläufig ist, vor allem außerhalb Chinas, scheinen die chinesischen Schmelzen bestrebt zu sein, ihre Produktion auszuweiten, um Marktanteile zu sichern.


Allerdings trüben die schwachen Nachfrageaussichten, insbesondere aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten im chinesischen Immobiliensektor, die Perspektiven. Der Einkaufsmanagerindex für August deutet auf eine rückläufige Aktivität im Bausektor hin, was die Nachfrage nach Zink weiter belasten könnte.


Insgesamt steht Zink vor einer komplexen Situation, in der Produktionssteigerungen der chinesischen Schmelzen auf die schwache Nachfrage aus dem Bauwesen treffen. Die weiteren Entwicklungen im Immobiliensektor und die Reaktion der Märkte darauf werden entscheidend für die Preis- und Produktionsdynamik von Zink sein.


Agrarmärkte:


Die brasilianische Prognosebehörde Conab hat ihre finalen Ernteeinschätzungen für die Saison 2024/25 veröffentlicht und erwartet sowohl bei Sojabohnen als auch bei Mais Rekordhohen Erntemengen.


Die Sojabohnenernte wird auf 171,5 Millionen Tonnen geschätzt, was eine Aufwärtsrevision um 1,8 Millionen Tonnen im Vergleich zur vorherigen Prognose darstellt. Die Maisernte soll knapp 140 Millionen Tonnen erreichen, ebenfalls um 2,7 Millionen Tonnen höher als bislang erwartet.


Zusätzlich wurden Revisionen bei den Ernteflächen und -erträgen für Sojabohnen der letzten Ernten seit 2020/21 vorgenommen, was die Gesamtproduktion um weitere 13 Millionen Tonnen erhöht. Für die Sojabohnenexporte 2024/25 prognostiziert Conab eine Erhöhung um 400.000 Tonnen auf insgesamt 106,7 Millionen Tonnen.


Mit dem Beginn der Aussaat für die 2025/26 Saison rechnen private Prognoseinstitute mit einer Sojabohnenmenge von über 180 Millionen Tonnen. Dies erhöht die Konkurrenz für US-Landwirte, was Druck auf die Sojabohnenpreise ausüben dürfte.


Im Gegensatz dazu wird vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) eine leichte Abwärtsrevision der Maisernteprognose für 2025/26 erwartet. Laut einer Bloomberg-Umfrage könnte die Prognose auf 16,5 Milliarden Scheffel gesenkt werden, bedingt durch niedrigere Erträge.


Trotz dieser Anpassung würde die Ernte immer noch eine Rekordhöhe erreichen, und auch der Lagerbestand wäre deutlich höher als zu Beginn des Erntejahres. Eine ähnliche, jedoch geringere Korrektur wird auch für die US-Sojabohnenernte erwartet.


Die Marktreaktionen auf diese Prognosen könnten begrenzt bleiben, es sei denn, es gibt größere Abweichungen von den bisherigen Schätzungen. Die Entwicklungen in Brasilien und den USA werden entscheidend sein, um die Preisbewegungen auf dem Sojabohnen- und Maismarkt zu beeinflussen.


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Beste Grüße aus Frankfurt am Main


Michael Neumann

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