Energie:
Es gibt aktuell einige interessante Entwicklungen im Energiebereich, die mehrere Länder und ihre Ölpreise betreffen:
- OPEC-Produktion: Die OPEC-Produktion ist im Juli leicht gesunken, insbesondere aufgrund eines Rückgangs der Ölproduktion in Saudi-Arabien. Während des Monats fiel die Förderung dort auf 9,53 Millionen Barrel pro Tag, um im Einklang mit einer angehobenen Zielvorgabe zu bleiben. Dies ist allerdings mit einer Überproduktion in anderen OPEC-Mitgliedsländern verbunden.
- Saudi-Arabien erhöht Preise: Saudi-Arabien hat die offiziellen Verkaufspreise für Öllieferungen an asiatische Abnehmer im September erhöht, was auf eine stabile Nachfrage trotz eines insgesamt steigenden Angebots hindeutet. Dies ist besonders bemerkenswert, da die USA Druck auf Käufern von russischem Öl ausüben.
- Indien und Russland: Die seewärtigen Öllieferungen aus Russland nach Indien sind in den letzten Wochen stark zurückgegangen, vor allem aufgrund drohender Strafzölle der USA. Indien scheint zunehmend weniger Interesse an russischem Öl zu haben und Raffinerien wurden angehalten, Käufe von russischem Öl zu vermeiden.
- Chinas Ölimporte: In China bleiben die Rohölimporte hoch, obwohl sie im Vergleich zum Vormonat gesunken sind. Russland bleibt ein wichtiger Öllieferant für China, trotz des Drucks seitens der USA.
Insgesamt gibt es also signifikante Bewegungen und strategische Anpassungen auf dem globalen Ölmarkt, die sowohl politische als auch wirtschaftliche Implikationen haben.
Edelmetallmärkte:
Die Neuigkeiten über mögliche Zölle auf Goldimporte in die USA haben den Goldmarkt stark in Bewegung versetzt. Hier sind die wichtigsten Punkte:
- Zollpflichtige Goldbarren: Am 31. Juli wurde berichtet, dass Goldbarren von 1 Kilogramm und 100 Unzen ab sofort zollpflichtig eingestuft wurden. Sollte dies nicht ein Irrtum sein, müssten Einfuhrzölle von 39 % auf Goldbarren aus der Schweiz entrichtet werden.
- Auswirkungen auf den Markt: Die Schweiz ist ein wichtiger Lieferant für Goldbarren, da dort zahlreiche Raffinerien angesiedelt sind. Im ersten Quartal wurden 450 Tonnen Gold in die USA exportiert. Die Unsicherheit über mögliche Zölle hatte bereits im ersten Quartal zu einem Anstieg des Goldpreises und einer Erhöhung der Comex-Goldbestände geführt.
- Preisanstieg: Nach der neuen Berichterstattung sprang der US-Goldfuture an der Comex auf ein Rekordniveau von 3.534 USD pro Feinunze. Zudem weitete sich der Preisunterschied zwischen Gold an der Comex und dem Kassamarkt in London auf mehr als 100 USD aus, was auf eine scheinbare Marktverzerrung hinweist.
- Marktdynamik: Die aktuellen Entwicklungen führen zu einer hohen Unsicherheit und Instabilität auf dem Goldmarkt, und Händler beobachten die Situation genau, da sich die Preisreaktionen schnell ändern könnten.
Die Lage bleibt angespannt, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Zollsituation entwickelt und welche weiteren Reaktionen der Markt zeigt.
Industriemetalle:
Die aktuelle Situation im Bereich der Industriemetalle, insbesondere bei Kupfer und Eisenerz, zeigt interessante Entwicklungen:
Kupfer:
- Neutrale Handelsdaten aus China: Die neuesten Handelsdaten zeigen einen Anstieg sowohl der Importe von unverarbeitetem Kupfer als auch von Kupfererzen im Juli. Dies weist auf eine starke Nachfrage und eine hohe Metallproduktion hin, was unerwartet ist angesichts der neuen US-Zölle auf unverarbeitetes Kupfer.
- Marktdynamik: Die Erwartung war, dass die Zölle zu einem stärkeren Fluss von unverarbeitetem Kupfer in die USA führen würden, doch die tatsächliche Zollpolitik betraf nur eine kleine Gruppe an Produkten. Chinas Importeure scheinen sich daher zurückzuhalten, da die Änderung von Angebot und Preise nach den US-Zöllen eine Rolle spielt.
Eisenerz:
- Seitwärtsbewegung der Preise: Der Preis für Eisenerz hat sich in der letzten Woche an der Börse in Singapur stabil über 100 USD je Tonne gehalten. Unterstützung kamen durch positive Importzahlen aus China und rekordverdächtige Exporte aus Brasilien.
- Hohes Importniveau in China: Im Juli lagen die Importe bei 104,6 Millionen Tonnen, was rund 2 % über dem Vorjahreswert ist. Trotz eines Rückgangs in der Stahlproduktion bleibt die Nachfrage nach Eisenerz stark, was die Importe stützt.
- Gemischte Exportdaten: Brasilien meldete Rekordexporte im Juli, während Australien, konkret der Hafen Port Hedland, einen Rückgang der Exporte verzeichnete. Diese divergierenden Daten könnten zu Unruhen im Markt führen und die Preisdynamik beeinflussen.
Zusammengefasst zeigen die Märkte für Kupfer und Eisenerz ein gemischtes Bild, mit robuster Nachfrage aus China, aber auch mit Unsicherheiten durch geopolitische Faktoren und Produktionszahlen.
Agrarmärkte:
Die aktuellen Entwicklungen im Agrarbereich, insbesondere zu Sojabohnen, zeigen einige interessante Trends und Herausforderungen für die Märkte:
Sojabohnenimport in China
- Importdaten: Im Juli hat China 11,7 Millionen Tonnen Sojabohnen importiert, was zwar einen Rückgang im Vergleich zum Vormonat bedeutet, jedoch einen Anstieg von 18 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. In den ersten sieben Monaten des Jahres summieren sich die Importe auf 61 Millionen Tonnen, was 4,6 % höher ist als im Vorjahr.
- Herkunft der Sojabohnen: Der Großteil der Sojabohnen stammt weiterhin aus Brasilien. Im Juni machten brasilianische Sojabohnen 87 % der gesamten chinesischen Importe aus. Die USA spielen dagegen in letzter Zeit eine untergeordnete Rolle als Lieferant, da die nächste Ernte erst im Herbst verfügbar sein wird.
Herausforderungen für US-Exporteure
- Zölle auf US-Sojabohnen: Die bestehenden Einfuhrzölle von 15 % auf US-Sojabohnen erschweren es den amerikanischen Exporteuren, Waren nach China zu verkaufen. Sie hoffen, dass diese Zölle im Rahmen eines zukünftigen Handelsabkommens wieder aufgehoben werden.
Zukunftsausblick
- Schweinebestand in China: China plant, den Schweinebestand aufgrund gesunkener Preise um 1 Million Zuchtsauen zu reduzieren, was den Bedarf an Futtermitteln, einschließlich Sojabohnen, verringern könnte. Ein Treffen von Industrievertretern in der kommenden Woche könnte weitere Entwicklungen bringen.
- Sojabohnenpreise: Die Preise für Sojabohnen sind kürzlich auf ein 4-Monatstief von 980 US-Cent pro Scheffel gefallen. Diese Preisentwicklung könnte durch hohe Ernten in den USA und Brasilien, sowie eine mögliche Erhöhung der Sojamehl-Exporte aus Argentinien bedingt sein, da dort die Exportsteuern gesenkt wurden.
Insgesamt steht der Sojabohnenmarkt vor mehreren Herausforderungen, die sowohl von geopolitischen Faktoren als auch von internen Produktions- und Nachfragebedingungen beeinflusst werden.
Ich freue mich auf den informativen Austausch in unserer Facebook- und LinkedIn-Gruppe
„Wirtschaft + Börse + Professionelles Portfoliomanagement“
https://www.facebook.com/groups/617897996417583
https://www.linkedin.com/groups/13291104/
und stehe unseren Gruppenmitgliedern für Fragen und Analysen gern zur Verfügung!
Beste Grüße aus Frankfurt am Main
Michael Neumann
Chief Executive Officer
Admin / Gruppenmoderator
Neumann Capital AG
Altenhöferallee 15
D-60438 Frankfurt am Main
Phone +49 (0)69-95776107
Mobile / WhatsApp +49 (0)151 - 18411595
info@neumann-capital.com
https://www.neumann-capital.com